Warum ist Kollagen so wichtig für straffe Haut?

Dr. Emi Arpa ist Fachärztin für Dermatologie mit den Schwerpunkten ästhetische Medizin, Anti-Aging und Hautpflege. 

Wissen und Erfahrung teilt sie nicht nur in ihrer Berliner Praxis, sondern auch mit ihrer Community auf Instagram. Dort hat sie vor kurzem eine Umfrage gemacht, bei der herauskam, dass 93% ihrer Follower schon mal die falsche Hautpflege verwendet haben. Bevor es ums eigentliche Thema Kollagen geht, möchten wir natürlich unbedingt wissen:

1. Was ist der häufigste Fehler und welche ist die richtige Hautpflege?

Dr. Emi: „Ich beobachte in meinem Praxisalltag immer wieder, dass viele den neuesten Trendwirkstoffen hinterherlaufen – obwohl diese nicht unbedingt zum eigenen Hauttyp passen, zu reichhaltig oder zu hochkonzentriert sind. Wird die Haut damit dann geradezu überfrachtet, kann sie aus ihrem natürlichen Gleichgewicht geraten und gereizt reagieren. Daher mein Rat: Bevor ihr euch an potente Wirkstoffe wie Fruchtsäuren wagt oder wenn ihr einfach unsicher seid, lasst eure Haut von Dermatolog:innen oder in der Apotheke checken und holt euch individuelle Pflege-Empfehlungen ein. So seid ihr auf der sicheren Seite und könnt das Beste aus eurer Haut herausholen.“  

Wenn es um Anti-Aging geht, spielt neben der richtigen Pflege auch der Zustand der Haut eine entscheidende Rolle. Dabei gilt: Ohne Kollagen sähe die Haut ganz schön alt aus – das Protein ist schließlich ein elementarer Bestandteil für straffe Konturen und ein festes Bindegewebe. Was es alles kann, welche Wirkstoffe den Kollagenaufbau wirklich unterstützen und ob Kollagen auch bei Cellulite und Dehnungsstreifen hilft, erklärt Dr. Emi Arpa hier.

2. Wofür braucht die Haut Kollagen?

Dr. Emi: „Bei Kollagen handelt es sich um ein körpereigenes Eiweiß, ein sogenanntes Strukturprotein. Seine Fasern vernetzen sich zusammen mit Elastin in der mittleren Hautschicht zu einem stabilen Gerüst, das dem Bindegewebe seine Festigkeit und Elastizität verleiht und die Haut straff und glatt aussehen lässt. Allerdings baut der Körper schon ab dem 25. Lebensjahr verstärkt Kollagen ab und das Kollagengerüst wird brüchig. Dadurch verliert die Haut ihre Spannkraft, die Konturen erschlaffen und Falten entstehen.“

3. Welches Kollagen ist das beste für die Haut?

Dr. Emi: „Es gibt verschiedene Arten von Kollagen, je nachdem wo und wofür es im Körper eingesetzt wird. In der Haut kommen vor allem Kollagen Typ 1 und 3 vor. Kollagen Typ 1 ist das mengenmäßig häufigste Kollagen im Körper und verleiht der Haut Elastizität und Festigkeit. Daran ist häufig Kollagen Typ 3 gebunden, welches vorrangig in der Unterhaut angesiedelt und für die elastischen Eigenschaften von Gewebe zuständig ist. Zwar machen Typ 1 und 3 mit 90 Prozent den größten Anteil im Körper aus, aber natürlich sind auch die anderen Kollagentypen essentiell – man kann daher nicht unbedingt vom „besten“, sondern eher vom häufigsten oder gewissermaßen wichtigsten Kollagen sprechen.“ 

4. Warum genau sinkt der Kollagengehalt in der Haut?

Dr. Emi: „Leider ist der fortschreitende Kollagenabbau ein ganz natürlicher Alterungsprozess, der jede und jeden von uns früher oder später betrifft. Allerdings kann er durch extrinsische Faktoren wie UV-Strahlung, Nikotin, Abgase, Alkohol oder Schlafmangel beschleunigt werden. Diese Stressoren verursachen vermehrt freie Radikale, die im Körper oxidativen Stress auslösen und Zellen und Kollagenfasern schädigen können. Auf diese Weise schreitet die Hautalterung wesentlich schneller voran, als es die Gene eigentlich vorschreiben.  

Am wirksamsten gegen solche freien Radikale sind Radikalfänger: Antioxidantien, die wir entweder über die Nahrung zu uns nehmen oder als Bestandteil von Pflegeprodukten auf die Haut auftragen. Dazu zählen etwa die Vitamine A, C und E, sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole und Carotinoide sowie Mineralien wie Zink und Selen. Darüber hinaus ist auch ein ausreichend hoher UV-Schutz enorm wichtig, um die Haut vor Sonnenschäden zu bewahren – und zwar nicht nur im Sommerurlaub, sondern auch im Winter, an bewölkten Tagen und bei niedrigen Temperaturen. Denn die besten Anti-Aging-Mittel sind auf Dauer nutzlos, wenn die Hautzellen permanent durch UV-Strahlen geschädigt werden. Übrigens: Wird eine Sonnencreme oder eine Tagescreme mit LSF zusätzlich mit einem antioxidantienreichen Serum kombiniert, erhöht sich die Schutzleistung deutlich.“ 

5. Was sind die Symptome eines Kollagenmangels?

Dr. Emi: „Die typischen Symptome werden oft erst sichtbar, wenn der Kollagenmangel bereits fortgeschritten ist: Die Haut wird insgesamt schlaffer, weniger fest und bildet Falten. Da Kollagen darüber hinaus aber auch in Knochen, Knorpeln, Muskulatur und Sehnen vorkommt, kann ein Mangel zu schwächeren Muskeln, Gelenkschmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit führen.“ 

6. Welche Pflegestoffe wirken dem Kollagenabbau entgegen?

Dr. Emi: „Obwohl es einleuchtend scheint, bringen Cremes mit reinem Kollagen nicht viel, da dessen Moleküle zu groß sind, um in die Haut einzudringen. Stattdessen verbleiben sie auf der Oberfläche und erhöhen kurzfristig die Hautfeuchtigkeit. Viel effektiver sind Aktivstoffe, die die Haut anregen, wieder selbst mehr Kollagen zu produzieren statt abzubauen. Antioxidatives Vitamin C und Niacinamid etwa schützen nicht nur vor Kollagenschäden und -abbau durch freie Radikale, sie stimulieren auch die körpereigene Kollagensynthese. Auch bestimmte Peptide können unterstützen, indem sie einerseits als Bausteine für Kollagenfasern dienen, andererseits auch eine Signalwirkung auf den Kollagenaufbau haben. (Eine Kombination aller drei Wirkstoffe ist in der Anti-Aging-Formel der LIFTACTIV Collagen Specialist Gesichtscreme enthalten. Sie beugt damit Falten und erschlaffender Gesichtshaut vor und schützt sie vor oxidativem Stress.)“ 

7. Hilft Kollagen auchgegen Cellulite?

Dr. Emi: „Gleich vorweg sei gesagt, dass Cellulite genetisch bedingt und fast jede Frau von Dellen an Po und Oberschenkeln betroffen ist. Das liegt an der spezifischen Struktur des weiblichen Bindegewebes: Anders als beim männlichen Bindegewebe verlaufen die Kollagen- und Elastinfasern nicht netzartig, sondern parallel. Dadurch können sie sich zwar leichter dehnen, was vor allem in der Schwangerschaft praktisch ist. Sind die Bindegewebsfasern aber insgesamt geschwächt, können sich darunterliegende Fettzellen leichter durchdrücken und so das Erscheinungsbild der Cellulite verstärken. Ein stabiles Kollagengerüst hält die Fettzellen dagegen mehr oder weniger in Schach und die Haut erscheint insgesamt glatter und ebenmäßiger.  

Um den Kollagenaufbau von innen heraus zu unterstützen und damit auch die Cellulite zu mildern, spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Empfehlenswert sind ausreichend Vitamin C, Zink und Eiweiß, dessen Aminosäuren der Körper in Kollagen umwandeln kann. Natürliches Kollagen, das ausschließlich in tierischen Produkten wie Fleisch oder Gelatine vorkommt, aber auch spezielle Kollagenpulver sind im Grunde nicht nötig – der Körper spaltet die Kollagenmoleküle ohnehin zunächst in seine Bestandteile auf und baut sie nach Bedarf wieder zu Proteinen oder Enzymen zusammen.“ 

8. Braucht der Körperin der Schwangerschaft mehr Kollagen?

Dr. Emi: „Während einer Schwangerschaft braucht er nicht unbedingt mehr, sondern vor allem besonders stabiles Kollagen. Außerdem rückt dann Kollagen Typ 4 in den Vordergrund, indem es – unter anderem – der befruchteten Eizelle in der Gebärmutter Halt verleiht. Aber auch in Sachen Dehnungsstreifen spielen Kollagen und Elastin eine entscheidende Rolle: Wird die Haut infolge einer Gewichtszunahme überdehnt, entstehen kleine Risse im Bindegewebe, in den Kollagenfasern, die als feine, narbenähnliche Linien sichtbar werden. Gänzlich verhindern lassen sich diese Streifen zwar nicht. Werden die Bindegewebsfasern aber dank der richtigen Ernährung und Pflege gestärkt, prägen sich Dehnungsstreifen nicht so stark aus und die Haut kann sich anschließend besser regenerieren.“ 

Fazit

Dass der Körper mit dem Älterwerden Kollagen abbaut und infolgedessen auch Haut und Bindegewebe schwächer werden, ist völlig normal. Allerdings lässt sich dieser Prozess deutlich verlangsamen: Ein bewusster Lebensstil, eine gesunde Ernährung und die richtige Wirkstoff-Pflege können dabei helfen, ein stabiles Kollagengerüst aufrechtzuerhalten und dem Kollagenabbau vorzubeugen. Insbesondere Antioxidantien wie Vitamine und Mineralien spielen dabei eine entscheidende Rolle, da sie den durch freie Radikale ausgelösten oxidativen Stress mildern und so der vorzeitigen Hautalterung entgegenwirken.
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