Anzeichen, Veränderungen und Möglichkeiten in den Wechseljahren

Die Zeit der Wechseljahre wird oft von unklaren Vorstellungen und gemischten Gefühlen begleitet. Viele Fragen, die uns häufig zum Thema Wechseljahre erreichen, haben wir schon – zusammen mit Expertinnen wie Dr. Sheila de Liz – für Sie beantwortet. Hier finden Sie Antworten auf die Fragen, was die Wechseljahre überhaupt sind, wie lange sie dauern, welche Symptome mit ihnen einhergehen und wie Sie mit diesen umgehen.

Was sind die Wechseljahre?

Die Wechseljahre, auch Klimakterium genannt, beschreiben den Zeitraum der hormonellen Umstellung des weiblichen Körpers bis zum Ende der fruchtbaren Lebensphase. Die Wechseljahre sind ein natürlicher Prozess, der eine ganze Reihe verschiedener Begleiterscheinungen aufweisen kann. Häufig gehen die Wechseljahre auch mit familiären oder beruflichen Veränderungen einher. Nicht selten wird dieser nächste Lebensabschnitt genutzt, um die eigenen Lebensvorstellungen neu zu bewerten. So können die Wechseljahre eine Zeit der Unsicherheit und Umgewöhnung bedeuten, aber auch ein neues Lebensgefühl sowie eine Zeit neuer Chancen. 

Was ist die Menopause?

Als Menopause wird der Zeitpunkt der letzten Regelblutung bezeichnet. Nach dieser letzten Menstruation ist die Frau nicht länger fruchtbar. Das Wort „Pause“ kann etwas verwirrend sein – denn es handelt sich hierbei nicht um eine Pause, sondern um einen dauerhaften Zustand. Die Menopause lässt sich jedoch erst im Nachhinein sicher feststellen, wenn die letzte Menstruation mindestens ein Jahr zurückliegt. 

Dr. Sheila de Liz ergänzt: „Wenn die Periode zwölf Monate hintereinander ausbleibt, ist anzunehmen, dass die Menopause stattgefunden hat. In seltenen Fällen kann es allerdings auch vorkommen, dass nach einem Jahr die Menstruation unerwartet wieder einsetzt. Das kann eine Reaktivierung der Eierstöcke bedeuten, die in der Regel jedoch nur vorrübergehend andauert.“ 

Man hört meist nur negative Aspekte zu den Wechseljahren. Gibt es auch etwas Positives während dieser Zeit? 

Dr. Sheila de Liz: „Ja, das gibt es allerdings. Ein paar Veränderungen können sogar angenehm sein. Ich teile positive Effekte der Wechseljahre mit großer Freude: 

• Mehr Unabhängigkeit, wenn man sich über die Periode keine Gedanken mehr machen muss (zum Beispiel Outfits, Hygieneartikel oder Urlaubsplanung). 
• Keine Menstruationsbeschwerden mehr. 
• Symptome durch Erkrankungen wie Endometriose und Myome werden milder oder verschwinden gänzlich. 
• Zyklusabhängige Migräneanfälle werden seltener. 
• Schluss mit Schwangerschaftsverhütung.
• Viele Frauen sind nun selbstbewusster und können sich besser abgrenzen gegen „Energie-Fresser“ und ungesunde Verbindungen im Leben.
• Viele Frauen erfreuen sich eines Aufschwungs der Libido und der neu gewonnenen Freiheit, die mit Mitte 40 bereits spürbar wird.“  

 

Die Hormone während der Wechseljahre

Bis zum Beginn der Wechseljahre steuert ein ausgeklügeltes und fein abgestimmtes Zusammenspiel von Hormonen den weiblichen Zyklus, der zwischen 21 bis 35 Tage andauert.(1) In diesem monatlich wiederkehrenden Zyklus wird der Körper auf die Befruchtung und anschließende Einnistung einer Eizelle vorbereitet. Finden Befruchtung und Einnistung nicht statt, wird die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut abgestoßen und die Menstruation setzt ein – ein neuer Zyklus beginnt. Die Wechseljahre sind von tiefgreifenden hormonellen Veränderungen geprägt, die sich auf den Zyklus auswirken und schließlich zum endgültigen Ausbleiben der Menstruation führen. 

Was sind die Ursachen für hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren?

Frauen werden mit einer endlichen Anzahl an Eizellen geboren. Im Laufe der Geschlechtsreife und bis zur Menopause wird dieser „Vorrat“ aufgebraucht. Die stetig abnehmende Anzahl und damit auch geringere Ansprechbarkeit der Eizellen hat Einfluss auf die hormonelle Regulierung des Zyklus. Östrogene und Progesteron sind die wichtigsten weiblichen Geschlechtshormone. In den Wechseljahren produzieren die Eierstöcke aufgrund der nachlassenden Eizellenanzahl immer weniger davon. Die Folge sind Hormonschwankungen sowie ein ausbleibender Eisprung. 

Gut zu wissen: Auch die körpereigene Produktion des Schlafhormons Melatonin wird nach und nach heruntergefahren.(2)
 

Mit wieviel Jahren kommt man in die Wechseljahre?

Dr. Sheila de Liz: „Das durchschnittliche Alter für das Einsetzen der Wechseljahre liegt bei ungefähr 45 Jahren.(3) Die Wechseljahre beginnen dann, wenn die Periode noch regelmäßig kommt! Da schleichen sich die ersten hormonellen Veränderungen ein.“ 
Die Wechseljahre können jedoch auch schon deutlich früher oder sogar erst später einsetzen. 

Vorzeitige Wechseljahre

Bei manchen Frauen setzen die Wechseljahre bereits im Alter zwischen 30 und 35 Jahren ein. Die Gründe für vorzeitige Wechseljahre können verschieden sein: So sorgt etwa die Entfernung der Eierstöcke für ein plötzliches Eintreten der Wechseljahre. Eine Chemo- oder Strahlentherapie können frühzeitige Wechseljahre ebenso begünstigen. Ein weiterer Risikofaktor ist Rauchen: Nikotin kann die Gefäße schädigen und somit die Blutversorgung der Eierstöcke beeinträchtigen. Darüber hinaus kommen Anliegen wie Stoffwechsel- oder Schilddrüsenstörungen und bestimmte Autoimmunerkrankungen als Auslöser in Frage. Es gibt auch Fälle, in denen keine Ursache gefunden wird. 

Seit einiger Zeit bleibt meine Periode aus. Bedeutet das, dass ich schon in den Wechseljahren bin?

Dr. Sheila de Liz: „Es ist möglich und sogar wahrscheinlich, mit Mitte 40 Zyklusstörungen zu bekommen, die auf schwankenden Hormonwerten beruhen. Bedenken Sie aber bitte, dass die Wechseljahre keine gerade Linie nach unten sein müssen, sondern gerade mittendrin – in der sogenannten Perimenopause – jeden Monat ein anderes Szenario auftreten kann. Es kann eine wahrlich unberechenbare Zeit sein! Ein enger Austausch mit dem Arzt kann helfen, hier Klarheit zu schaffen, aber man muss etwas Geduld aufbringen, ehe man die Diagnose „Menopause“ aussprechen kann. 
 

Die verschiedenen Phasen der Wechseljahre

Der Ablauf der Wechseljahre lässt sich medizinisch gesehen in drei Phasen einteilen. Diese Einteilung dient in erster Linie zur Orientierung und Einschätzung. Sowohl der tatsächliche Ablauf als auch die Übergänge zwischen den Phasen können sich von Frau zu Frau unterscheiden. 

Prämenopause

Die Prämenopause bezeichnet den ungefähren Zeitraum vom 40. bis zum 50. Lebensjahr. Diese Phase beginnt etwa vier Jahre vor der letzten Periode. Die Produktivität der Eierstöcke sowie der Hormone nimmt zunehmend ab und es kann zu Zyklusstörungen kommen. 

Perimenopause

Die Perimenopause beschreibt den Höhepunkt der Wechseljahre. Die Unregelmäßigkeiten im Zyklus nehmen zu, bis die Regelblutung schließlich ganz ausbleibt. In diesem Zeitraum können die typischen Anzeichen der Menopause auftreten, wie zum Beispiel Hitzewallungen oder Stimmungsschwankungen.

Postmenopause 

Die Postmenopause stellt die letzte Phase der Wechseljahre dar und beginnt ein Jahr nach der letzten Menstruation. Während dieser Phase lassen die Auswirkungen der Veränderungen langsam nach und der Körper findet allmählich sein hormonelles Gleichgewicht zurück. 
 

Veränderungen und Anzeichen der Wechseljahre

Die Umstellung des Hormonhaushalts beeinflusst nicht nur die Regelblutung, sondern wirkt sich auf vielfältige Weise auf den gesamten Körper aus. Die Begleiterscheinungen während der Wechseljahre werden auch als klimakterische Beschwerden bezeichnet. 

Werden die Symptome, die in den Wechseljahren auftreten, mein Leben verändern?

Dr. Sheila de Liz: „Viele Symptome, die bereits mit Anfang oder Mitte Vierzig auftauchen, können nachhaltig unser Leben beeinflussen. Man sollte jedes (!) Symptom, welches in den Vierzigern auftaucht, überprüfen, ob es nicht auch hormonell sein kann. Ich erlebe das leider öfter, dass Frauen, denen die Kräfte nachlassen, die dauernd müde, depressiv oder aggressiv sind, weder von ihrer Umwelt noch von den ärztlichen Kollegen verstanden werden. Das kann auf Dauer zu vielen weiteren Beschwerden führen. Ich kann nur raten, sich an einen hormonell-ausgerichteten Arzt oder Spezialisten zu wenden, der einen durch die Wechseljahre begleitet.“

Beginn der Wechseljahre

Das Einsetzen der Wechseljahre macht sich häufig schleichend bemerkbar. Oft sind es zunächst kleine Veränderungen, die aufhorchen lassen. Zu den ersten Anzeichen der Wechseljahre gehören zum Beispiel Energielosigkeit, Schlafstörungen oder eine vermehrte Neigung zu prämenstrueller Migräne sowie Unterleibskrämpfen. Der Zyklus ist derweil meist noch so regelmäßig, sodass die Symptome nicht direkt mit den Wechseljahren in Verbindung gebracht werden. 

Körperliche Anzeichen der Wechseljahre 

Es gibt eine Reihe von typischen körperlichen Anzeichen für die Wechseljahre. Es ist dabei wichtig zu wissen, dass jedes dieser Symptome auftreten kann, aber nicht muss. Auch die Intensität und Dauer der verschiedenen Anzeichen variieren oft stark. 

Menstruation

Während der Wechseljahre verändert sich der Zyklus. Er wird unregelmäßiger und auch die Dauer der Periode kann sich verändern. Hier ist es daher sinnvoll, einen Periodenkalender zu führen. So bekommen Sie einen guten Überblick über Unregelmäßigkeiten im Zyklus. 

Hitzewallungen

Hitzewallungen können von wenigen Sekunden bis zu mehreren Minuten andauern. Häufig kommt es nach einer Hitzewallung zu einem ebenso unangenehmen Kältegefühl mit Frösteln. 

Tipp: Erfrischendes Thermalwasser-Spray kann bei Hitzewallungen für eine wohltuende Abkühlung auf der Haut sorgen. 

Schwitzen

Hitzewallungen gehen oft in Schweißausbrüche über. Besonders typisch ist das Schwitzen im Gesicht. Auch nächtliches Schwitzen kommt häufig vor, ebenso wie der Ausbruch von kaltem Schweiß. 

Schmerzen

Schmerzen können weit gefächert auftreten und ganz verschiedene Körperbereiche betreffen. So kann es beispielsweise zu Unterleibsschmerzen, Schmerzen in den Fingergelenken, Muskelschmerzen, Rückenschmerzen, Knochenschmerzen sowie zu Schmerzen in Händen und Füßen kommen. 

Weitere körperliche Veränderungen

Neben den bereits genannten körperlichen Symptomen können während der Wechseljahre noch zahlreiche weitere körperliche Anzeichen und Veränderungen auftreten. Dazu zählen Symptome wie trockene Augen und ein trockener Mund, Gewichtszunahme, Herzrasen, Bluthochdruck, Blähungen, heiße Füße, geschwollene Knöchel oder auch ein Kribbeln im ganzen Körper. Diese möglichen Symptome zu kennen hilft, den eigenen Körper während der Wechseljahre besser zu verstehen. Eine zeitnahe medizinische Abklärung ist dabei generell immer zu empfehlen. 

Psychische Veränderungen in den Wechseljahren

Auch Veränderungen des psychischen Wohlbefindens sind in den Wechseljahren keine Seltenheit. Diese Begleiterscheinungen werden zu einem großen Teil durch Hormonschwankungen hervorgerufen. Darüber hinaus können die körperlichen Symptome der Wechseljahre das seelische Wohlbefinden beeinflussen. 

Schlafstörungen
Innere Unruhe
Depression
Stimmungsschwankungen
Stress

Psychische Veränderungen treten während der Wechseljahre häufig auf. Ist ihr seelisches Wohlbefinden stark beeinträchtigt, können Sie auch hierzu jederzeit den Arzt Ihres Vertrauens ansprechen. 
 

Hat die Hormonumstellung auch Einfluss auf die Haut?

Die hormonellen Veränderungen des Körpers wirken sich auch auf die Haut aus. Die Anzeichen können vielfältig sein und sich in unterschiedlicher Ausprägung äußern. 

Elsa Devillechabrolle ergänzt: „Durch das sinkende Östrogen-Level werden die kollagenen Fasern der Haut erst schwach und dann nicht mehr aufgebaut. Das führt zu Schlaffheit und Faltenbildung. Zudem wird die Haut dünner und trockener. Cremes, die Antioxidantien enthalten und Feuchtigkeit spenden, können schöne Haut in den Wechseljahren unterstützen. Außerdem können verdichtende Wirkstoffe wie Pro-Xylane dazu beitragen, gezielt die Auswirkungen der abnehmenden Hormontätigkeit auszugleichen.“ 

Eigenschaften der Haut in den Wechseljahren 

Der Einfluss von Östrogenen auf die Haut ist weitreichend, denn die Hormone sind unter anderem auch kraftvolle Antioxidanten.(4) Diese sind wichtig, um die Haut vor sogenannten freien Radikalen zu schützen. Freie Radikale bilden sich durch körpereigene Stoffwechselprozesse sowie durch schädliche Umwelteinflüsse. Nimmt der Östrogenspiegel ab, werden weniger dieser Antioxidanten gebildet. Eine zu große Anzahl freier Radikale begünstigt einen beschleunigten Prozess der Hautalterung. 

Weiterhin treten diese Anzeichen der Haut und des Körpers während der Wechseljahre besonders häufig auf: 

Hautausschlag durch eine erhöhte Neigung zu Allergien
• Brennende Haut
• Fettige Haut
• Unreine Haut mit Anzeichen von Pickeln bis hin zu Akne
• Trockene Haut und Kopfhaut mit Juckreiz
• Rötungen, häufig auch rote Flecken im Gesicht
• Schlaffe Haut im Gesicht, aber auch ein schlafferes Bindegewebe am Körper
• Brüchige Nägel 

 

Gibt es eine Möglichkeit, gezielt etwas gegen die Hauterschlaffung in den Wechseljahren zu tun?

Dr. Sheila de Liz: „Mit Eintritt der Wechseljahre erfahren Frauen tiefgreifende körperliche Veränderungen, die ihr Wohlbefinden, ihre Linie und sogar ihre Haut beeinflussen können. Um etwas gegen die Anzeichen der Hauterschlaffung zu tun, kann eine Hautpflege verwendet werden, die speziell auf die Milderung der Schwierigkeiten in dieser sensiblen Phase ausgerichtet ist. Für Frauen in den Wechseljahren gibt es spezifische Pflegen, die dem Spannungsverlust der Haut entgegenwirken und die Hautstrukturen stärken können.“

Das Ende der Wechseljahre

Zum Ende der Wechseljahre erreicht der Spiegel von Östrogen und Progesteron seinen Tiefpunkt. Diese letzte Phase kann insbesondere von trockener Haut sowie von Schmerzen in den Gelenken und im Rücken begleitet werden. Dazu kann vermehrt Haarausfall sowie im Kontrast dazu Haarwuchs im Gesicht auftreten. Dies liegt in einem Überschuss an männlichen Sexualhormonen begründet, denn die Produktion der Androgene wird nun nicht mehr durch Östrogene ausgeglichen. Darüber hinaus neigt eine Vielzahl an Frauen während und vor allem nach den Wechseljahren zur Entwicklung von Osteoporose.(5)

 

Diagnose der Wechseljahre

Verläuft der Zyklus unregelmäßig, stellen sich viele Frauen die Frage: Bin ich in den Wechseljahren? Um diese Frage zu beantworten, ist ein Besuch beim Gynäkologen ratsam. Generell kann der Frauenarzt ohne Hormonbestimmung anhand der von Ihnen beschriebenen Anzeichen erkennen, ob Sie sich in den Wechseljahren befinden. Ein Bluttest zur Feststellung der Hormonwerte und Wechseljahre ist daher zwar nicht zwingend notwendig, kann in manchen Fällen jedoch sinnvoll sein. Das trifft beispielsweise zu, wenn bestimmte medizinische Eingriffe vorgenommen wurden, wie etwa eine Entfernung der Gebärmutter. 

Wie lange dauern die Wechseljahre?

Ebenso wie der Beginn, ist auch die Dauer der Wechseljahre von Frau zu Frau sehr verschieden. Sie kann sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren erstrecken. Meistens ist die Menopause jedoch spätestens zwischen dem 60. Und 65. Lebensjahr abgeschlossen. 

Dr. Sheila de Liz fügt hinzu: „Die Wechseljahre sind Jahre – nicht Monate – und können von Anfang bis Ende eine Phase von zehn Jahren umfassen. Nach diesem Wechsel wird nicht alles „wie früher“, sondern es schleichen sich viele Alterserkrankungen ein, denen es nun vorzubeugen gilt.“

Behandlungsmöglichkeiten von Wechseljahresanzeichen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Wechseljahresanzeichen zu mildern. Hierzu gehören beispielsweise Akupunktur und die Hormonersatztherapie. 

Kann Akupunktur gegen Hitzewallungen helfen?

Dr. Sheila de Liz rät: „Eine große Meta-Studie(6) zeigt: Akupunktur kann tatsächlich gegen Hitzewallungen helfen. Wissenschaftler um Hsiao-Yean Chiu werteten die Daten von zwölf verschiedenen Studien aus. Darin wurden insgesamt 869 Frauen zwischen 40 und 60 Jahren untersucht, die sich in den Wechseljahren befanden. Die Frauen bekamen drei Monate unterschiedliche Formen der Akupunktur-Behandlung: traditionelle chinesische Akupunktur, Akupressur, Elektro-Akupunktur, Laser- oder Ohr-Akupunktur. Das Ergebnis: Durch die Akupunktur-Behandlung konnte die Häufigkeit der Hitzewallungen um ein Drittel, die Schwere dieser Beschwerden sogar um fast die Hälfte (44 Prozent) reduziert werden. 

Man darf aber hierbei nie vergessen, dass Hitzewallungen nur ein Symptom, ein Hilferuf des Körpers sind. Der Hormonmangel mit all seinen Folgen an beispielsweise Knochen, Haut, Gehirn und Herzgesundheit laufen ja im Hintergrund weiter.“

Ist eine Hormonersatztherapie während der Wechseljahre empfehlenswert?

Dr. Sheila Liz: „Hier gehen die Meinungen auseinander, zumindest in Deutschland. Auf internationaler Ebene ist man der Meinung, dass der Ersatz von Hormonen mehr gesundheitliche Vorteile bringt als die Reihe von Erkrankungen, die bei chronischem Hormonmangel entstehen. Hierbei kommen aber keine künstlichen Hormontabletten zum Einsatz, sondern körpereigene Substanzen in Gel-Form, die auch in den deutschen Gynäkologie Praxen gang und gäbe sind. Mitunter trifft man aber auch in Deutschland Vertreter der Ideologie, dass man dem natürlichen Alterungsprozess in Würde entgegenschauen und entsprechende Beschwerden aushalten soll. 

Hier ist jede Frau selbst gefragt, sich darüber zu informieren was passieren kann und was sie möchte, um ihren Weg zu wählen. Bezüglich des Einsatzes von Hormonen während der Wechseljahre lohnt sich ein Gespräch mit dem Frauenarzt.“
 

Hautpflege in den Wechseljahren

Die Hautpflege während der Wechseljahre sollte auf die besonderen Bedürfnisse der Haut in dieser Zeit abgestimmt sein. 

Da die Haut nun vermehrt zu Trockenheit neigt, benötigt sie vor allem Feuchtigkeit. Eine Anti-Aging Pflege mit Wirkstoffen wie Hyaluronsäure und Thermalwasser eignet sich hier besonders. 

Kollagenstimulierende und antioxidative Inhaltsstoffe wie Biopeptide und Vitamin C mildern feine Linien und Falten und vitalisieren die Haut. 

Pro-Xylane können die sichtbaren Auswirkungen der hormonellen Schwankungen auf der Haut ausgleichen und zu einer glatteren Haut mit einem strahlenden Teint beitragen.

Koffein, Calcium und Rosenextrakt verwöhnen und reaktivieren insbesondere reife und anspruchsvolle Haut. 

Mit einer Anti-Aging-Pflegeroutine bestehend aus Gesichtsreiniger, Serum, Tagescreme, Nachtcreme und Augencreme wird Ihre Haut perfekt gepflegt. 

Ist UV-Schutz besonders in den Wechseljahren wichtig für die Haut?

Dr. Melanie Hartmann rät: „Nicht nur innere Faktoren, wie der Hormonspiegel, haben einen Einfluss auf die Haut. Auch äußere Einflüsse können Anzeichen der Hautalterung verstärken. UVA- und UVB-Strahlen gehören zu den häufigsten Ursachen für Falten und auch Hautkrebs. Sogar im Winter oder an Regentagen kann ein Großteil der UV-Strahlung durch die Wolkendecke dringen. Achten Sie also unbedingt darauf, eine Tagespflege mit hohem Lichtschutzfaktor aufzutragen. Dann ist die Haut am besten geschützt.“

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Tipps für die Wechseljahre: Ernährung und Wohlbefinden

Treten unerwünschte Begleiterscheinungen während der Wechseljahre auf, wird der Wunsch nach einer schnellen Lösung laut. Zwei nicht zu unterschätzende Faktoren, die eine Rolle bei der Milderung von Wechseljahresanzeichen spielen, sind die Ernährung und das eigene Wohlbefinden. 

Seitdem ich in den Wechseljahren bin, habe ich ungewöhnlich viel zugenommen. Wie kommt das? 

Dr. Anne Gürtler: „Viele Frauen bemerken in den Wechseljahren eine ungewollte Gewichtszunahme. Studien haben jedoch gezeigt, dass die Änderung der Körperzusammensetzung mit Zunahme des Körperfettanteils zwar durch die hormonellen Schwankungen der Menopause begünstigt wird, aber zum großen Teil Ausdruck der Physiologischen Veränderungen des Körpers mit zunehmendem Alter sind. Im mittleren Lebensabschnitt verlangsamen sich Stoffwechselprozesse, wie etwa die Fettverbrennung. Gleichzeitig sinkt der tägliche Energiebedarf. Es kommt zu einer Umverteilung des Fettgewebes, mit Zunahme insbesondere im Bauchbereich und der Taille bei gleichzeitiger Abnahme der Muskelmasse.“

Worauf sollte ich bei der Ernährung in den Wechseljahren achten?

Dr. Anne Gürtler: „Grundsätzlich empfiehlt sich eine Ernährung mit frischen, saisonalen, unverarbeiteten und nährstoffdichten Lebensmitteln. Zudem sollte auf eine nährstoffschonende Zubereitung geachtet werden. Empfohlen werden Obst- und Gemüsesorten (400 Gramm = fünf Portionen täglich), Vollkorn-Getreideprodukte, Hülsenfrüchte, Samen und Nüsse. So kann eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen erreicht werden. Nahrungsergänzungsmittel (Vitamin C, Vitamin B12, Vitamin D, Calcium, Spurenelemente) sollten auch während der Wechseljahre nur bei einem entsprechenden Mangel substituiert werden.“

Wie komme ich gut durch die Wechseljahre?

Neben einer gesunden und ausgewogenen Ernährung können Sie die Zeit der Wechseljahre mit diesen Tipps so angenehm wie möglich gestalten. 

Regelmäßige Bewegung
Körperliche Aktivität steigert das allgemeine Wohlbefinden und wirkt sich zudem positiv auf den gesamten Organismus aus. Zügiges Gehen an der frischen Luft sowie leichtes Ausdauer- oder Muskeltraining halten fit und heben die Stimmung. 

Wohltuende Entspannung
Verschiedene Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga können dabei helfen, den Kopf freizubekommen und sich vom Stress des Alltags zu lösen. Zudem tragen die unterschiedlichen Übungen zu einem besseren Körpergefühl bei und erhalten gleichzeitig die Beweglichkeit. 

Generell gilt: Tun Sie alles, was Ihnen gefällt und Ihr Wohlbefinden steigert! 

Haben Männer Wechseljahre?

Männer haben zwar keine Menopause, ähnlich wie Frauen durchlaufen aber auch sie eine Form der Hormonumstellung. Im Alter von etwa 40 bis 50 Jahren kommt es zu einer ganzen Reihe an hormonellen Veränderungen im männlichen Körper. In dieser Phase des Lebens sinkt der Testosteronspiegel stark ab. Die Auswirkungen können vielfältig sein. Unter anderem zählen dazu das Nachlassen der Sexualfunktion, ein Rückgang des Muskelanteils sowie eine verringerte Knochendichte.(7) Ebenfalls können Stimmungsschwankungen, Antriebslosigkeit oder Schlafstörungen auftreten.

Welche Produkte eignen sich für die Hautpflege während der Wechseljahre?

Mit NEOVADIOL hat Vichy eine Pflegeserie entwickelt, die gezielt die Auswirkungen der abnehmenden Hormonaktivität während der Wechseljahre ausgleicht und die Haut reaktiviert. Die LIFTACTIV Anti-Aging- und Anti-Falten-Pflege schützt die Haut mit Antioxidantien und mildert Anzeichen der Hautalterung. 

Festigende Tagespflege

Die NEOVADIOL Festigende Tagespflege mit Lifting-Effekt trägt zu redefinierten Konturen sowie zu einem festeren und pralleren Hautbild bei. Die Formel mit Hyaluron spendet der Haut Feuchtigkeit und mildert Anzeichen von Falten. Proxylane und Cassia-Extrakt wirken gezielt gegen Festigkeits- und Konturenverlust der Haut. 

Kollagen-Gesichtscreme für straffe Haut 

Die LIFTACTIV Collagen Specialist Tagespflege regt die Kollagenproduktion der Haut an und unterstützt die Zellerneuerung. Die Formel mit Anti-Aging-Peptiden, Vitamin C und Vichy Thermalwasser mildert sichtbare Anzeichen des Kollagenverlusts der Haut. Die Creme trägt zu strafferen Gesichtskonturen bei und verleiht der Haut einen strahlenden Teint.  

Anti-Aging-Serum für die Wechseljahre 

Das NEOVADIOL Meno 5 Bi-Serum mit Niacinamid und Glyxolsäure festigt und definiert die Gesichtskonturen. Das Serum hilft dabei, den sichtbaren Auswirkungen von hormonellen Schwankungen auf der Haut im Gesicht vorzubeugen. Die innovative 2-Phasen-Formel schützt die Haut und versorgt sie gleichzeitig intensiv mit Feuchtigkeit  Tragen Sie das Serum täglich nach der Reinigung und vor der Pflege auf Gesicht, Hals und Dekolleté auf. 

Straffende und entknitternde Augenpflege

Die MINÈRAL 89 Augenpflege ist eine glättende Augenpflege für die empfindliche Augenpartie. Die Formel mit einer Wirkstoffkombination aus Proteic Gf, Pro-Xylane und Eperuline trägt zu einer strafferen Augenpartie sowie Oberlippenkontur bei. 

Creme mit Rosenduft für die Nacht

Die NEOVADIOL Rose Platinum Nacht Creme mildert Anzeichen von Knitterfalten und feinen Linien. Die verwöhnende Formel mit Calcium, Bienenwachs und Rosen-Extrakt verleiht der Haut ein sofortiges Wohlgefühl sowie einen rosigen, frischen Teint. 

Die Wechseljahre sind eine Zeit großer Veränderungen – sowohl körperlich als auch seelisch. Mit der richtigen Vorbereitung, den geeigneten Maßnahmen und der passenden Hautpflege sind Sie jedoch bestens gewappnet. So können Sie der neuen Lebensphase positiv und gelassen entgegenblicken. 

 

 

 

Quellen:

1. Oyelowo T. Chapter 3 – Menstrual Cycle. Mosby’s Guide to Women’s Health. 2007; 11-15. URL: https://www.sciencedirect.com/topics/medicine-and-dentistry/menstrual-cycle
2. Jehan S. et al. Sleep, Melantonin, and the Menopausal Transition: What Are the Links? Sleep Science. 2017; 10(1):11-18. URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5611767/
3. Gold E. The Timing of the Age at Which Natural Menopause Occurs. Obstetrics and Gynecology Clinics of North America. 2011 Sep; 38(3): 425-440. URL: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0889854511000660?via%3Dihub
4. Borrás C. et al. Direct antioxidant and protective effect of estradiol on isolated mitochondria. BBA – Molecular Basis of Disease. 2010 Jan; 1802(1):205-211. URL: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S092544390900218X
5. Ji M-X, Yu Q. Primary osteoporosis in postmenopausal women. Chronic Dis Transl Med.2015 Mar; 1(1):9-13. URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5643776/
6. Chiu H-Y et al. Effects of acupuncture on menopause-related symptoms and quality of life in women in natural menopause: a meta-analysis of randomized controlled trials. Menopause. 2015 Feb; 22(2):234-44. URL: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25003620/
7. Cawthon P. et al. Sex Hormones and frailty in older men: the osteoporotic fractures in men (MrOS) study. J Clin Endocrinol Metab. 2009 Oct; 94(10):3806-15. URL: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19737923/

 

Ratgeber für die Wechseljahre